Wo ist nur das Geld?

Juli 2020

Geld kann man nie genug haben. Das gilt für Unternehmen genauso wie für private Partnerschaften. Letztendlich ist eine Familie bzw. eine Partnerschaft ja auch so etwas wie ein Unternehmen. Die einen sind halt erfolgreich, die anderen landen auf der Müllhalde. Betrachtet man das deutschsprachige Familienrecht, also die Länder Deutschland, Österreich, Schweiz, könnte man sogar sagen, daß jedes Unternehmen "Ehe" nach durchschnittlich 16 Jahren im Konkurs landet.

Unternehmer - sowohl in der Wirtschaft, als auch im Privatleben - lassen sich in zwei Typen einteilen: Da gibt es diejenigen, die selbst aktiv sind, ihr Geschäft verstehen, sich um aussichtsreiche, gewinnträchtige Aufträge bemühen und hart an ihrem Erfolg arbeiten. Eigentlich ist das DIE Definition von Unternehmer schlechthin. Und dann gibt es die anderen, die Faulpelze, die für wenig oder keine Arbeit viel Geld kassieren wollen, ständig herumjammern, nach dem Staat und seiner Subventionskohle schreien und trotzdem ständig Pleite sind. Mancher ahnt unterschwellig, daß erstere eher männlich, letztere eher weiblichen Geschlechts sind.
Die ersten werden (sofern sie alles richtig gemacht haben) früher oder später als Lohn ihrer Bemühung zufrieden im Geld schwimmen, die zweiten als bankrotte, nutzlose und griesgrämig nörgelnde Loser abstürzen. "Leistung lohnt sich" scheint also durchaus so etwas wie ein Naturgesetz zu sein!

Von der Frage "wo ist nur das Geld" kann fast jeder Ehemann ein trauriges Lied singen. Der Mann schaufelt beständig die Kohle herbei, versucht die Ausgaben zu minimieren und effektiv und effizient zu wirtschaften. Sein Eheweib schafft es mühelos, das Konto trotzdem weit ins Minus zu fahren, für unsinnigsten Plunder, Klamotten und Konsummüll das Geld zu verballern und dann noch herumzujammern, wie anstrengend doch das tägliche Herumlungern auf dem Sofa ist. Klar, daß bei solchen Problemen auch der Sex gestrichen ist.

Zunächst fällt dem Arbeitstrottel das vielleicht nicht auf und er glaubt den Beteuerungen seiner Frau, daß das Geld einfach so verschwindet. Doch das ist einfach nur naiv. Das ist in einer Partnerschaft naiv und es ist in der Wirtschaft naiv, wo uns der DAX-Konzern Wirecard doch tatsächlich weismachen will, daß 1,9 Milliarden Euro einfach so verschwunden seien. Bei Wirecard sehen nun die Wirtschaftsprüfer, die das System jahrelang abgenickt haben, blöd aus. Ein Haufen Staatsanwälte steigt den Vorständen etwas auf die Füße, man wird einen akademischen Eiertanz veranstalten, um einen Schuldigen zu finden und am Ende wird sich alles in heiße Luft auflösen.

Immer wieder für Überraschungen sorgt die Dynamik, die Geschwindigkeit, mit denen sich der Niedergang sowohl in Partnerschaften als auch Unternehmen entwickelt. Die Parallelen sind geradezu frappierend.
Es beginnt mit einer rauschenden Hochzeitsnacht (Einzug eines bis dato weitgehend unbekannten Unternehmens in den DAX). Der Geldumschlag auf dem Ehekonto nimmt Fahrt auf (die Aktienkurse steigen, weil jeder Geldgeber glaubt, daß es morgen noch besser wird als heute; die Spekulation blüht). Dann kommen erste Probleme, die nach außen dringen. Gute Freunde oder Familienangehörige fragen, ob noch alles i.O. sei in der Partnerschaft (Journalisten, Wirtschaftsprüfer und sonstige Beobachter berichten von Gerüchten und Skandalen). Die Geldprobleme werden immer größer, das Girokonto ist gnadenlos bis zum Anschlag überzogen, gleich mehrere undurchschaubare Konsumkredite tauchen auf, bis die gute Frau die Schnauze voll hat und sich plötzlich "weiterentwickeln" will, also abhaut und die Trennung / Scheidung verkündet.
Übertragen auf Wirecard & Co.: Die Skandalberichte nehmen immer mehr zu. Auf den Philippinen, der Karibik oder dem Mond wird nach verschwundenen 1,9 Mrd. Euro gesucht. Die Vorstände hauen sich noch schnell den Sack voll, "übernehmen dann Verantwortung" und gehen.
Übrig bleiben die Pfeifen, die nicht schnell genug vom Hof kamen und nun die undankbare Aufgabe haben, einen Insolvenzantrag stellen zu müssen, weil man die Gehälter nicht mehr bezahlen kann. Als Sahnehäubchen kommt obendrauf, daß ausgerechnet die Helferindustrie dem Heißluftballon den Todesstoß versetzt - in diesem Fall die BaFin (in Deutschland die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht), die in ihrem verschlafenen Bürokratismus die Gelder blockiert, die zur Bezahlung von 5.000 Mitarbeitern benötigt würden. Innerhalb weniger Wochen wurde aus einem Börsenstar ein Scherbenhaufen. Das Geld ist futsch.

MSI kann für Wirecard nichts tun. Für Männer, die verheiratet oder in einer Partnerschaft gebunden sind oder eine solche planen, können wir hingegen viel tun. Wer schon in der Klemme ist, findet mit dem Leistungspaket 1 ein wirksames "Schmerzmittel". Wer noch nicht so weit ist, aber im Taumel von Glücksgefühlen (auch gerne "Liebeskasper Syndrom" genannt) Gefahr läuft, in die Weiberfalle zu tappen, wird mit dem Leistungspaket 4 ein gutes "Verhüterli" erhalten.

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